"Der Erste erstellt's - der Zweite erhält's - dem Dritten zerfällt's!"
Diesem sprichwörtlichen Phänomen widmet sich Lola Koller in ihrer Dissertation an der Sigmund-Freud-Universität in Wien, indem sie Kernfamilien mit Unternehmen und Kernfamilien ohne Unternehmen vergleicht, genauso wie junge (bis zur 3. Generation) und ältere Unternehmerfamilien (nach der 3. Generation). Dazu benutzt sie das Circumplexmodell (Ohlsen), um die Funktion der unterschiedlichen Familien hinsichtlich der Dimensionen Kohäsion, Anpassungsfähigkeit, Kommunikation, Entscheidungsfindung, Konfliktlösung und Familienidentität zu untersuchen.
Die Ergebnisse dieser Studie sollen Unternehmerfamilien dabei unterstützen, ihre Entscheidungs-, Kommunikations- und Konfliktlösungsstrategien zu verfeinern, um sowohl das familiäre Wohlbefinden als auch die Stabilität des Familienunternehmens zu sichern. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse dazu anregen, dass insbesondere jüngere Unternehmerfamilien notwendige Anpassungen in ihrer Familienfunktionalität vornehmen, um so den Fortbestand von Familie und Unternehmen über die 3. Generation hinaus zu sichern. Außerdem sollen diese Erkenntnisse auch Beratern und Therapeuten von Familien mit Unternehmen dienen.